Märchen in Gedichten 11-
Ein Ehepaar lebte lange sehr
In einer Lehmhütte am Meer.
Es lebte arm, war gar nicht reich.
Der Mann war Fischer und kein Scheich.
Das Angeln war des Mannes Lust
Und seine Frau verfiel in Frust,
wenn wurde mal nichts mitgebracht.
Da hat er großen Fang gemacht.
Drei Mal es wurde gar nichts draus,
dann zog er einen Goldfisch raus.
Drei Wünsche Zauber er verspricht,
wenn kommt er auf die Pfanne nicht.
Der Fischer will
nichts, lässt ihn gehn,
doch muss der Frau nun Antwort stehn
weshalb vom Fisch er nichts verlangt..
der arme um sein Leben bangt.
Sie sagt zu ihm:
„ Du dummes Stück,
geh sofort zu dem Fisch zurück
und wünsch mir einen neuen Trog!“
So traurig an das Meer er zog.
Zum Meer er geht,
der Fisch sagt dann:
„Leb ohne Kummer, alter Mann!
Geh nun zu deiner Hütte fort!
Ein neuer Trog schon wartet dort!
Den Trog hat nun die alte Frau,
doch ist sie wild wie eine Sau:
„Mit einem Trog komm ich nicht aus.
Drum wünsch mir, Dummkopf; jetzt ein Haus!“
Er geht zum Fisch, der Fisch sagt dann:
„Hab keine Sorgen, alter Mann!
Leb weiter wohl und geh nun fort
Zu deinem Haus.
Es steht schon dort!“
Anstatt der Hütte steht ein Haus.
Die Frau guckt aus dem Fenster raus und sagt
„Ein Häuschen? Bist du doof!
Ich wünsche einen Königshof“!
So geht er wieder fort zum Meer.
Erzählt dem Fisch, er leide schwer.
„Du bist es nicht, die Frau ist doof
Geh nun hinfort zum Königshof“!
Als wiederkommt der alte Mann,
er seinen Mund nicht schließen kann.
Die Frau im Schloss, am Körper Gold
Und hundert Diener sind ihr hold.
Doch das genügt der Ehefrau nicht.
Sie schreit dem Ehemann ins Gesicht:
„Ein Schloss? Das reicht nicht!
Ich will mehr!
Will herrschen übers blaue Meer,
will Meeresfrüchte auf den Tisch.
Als Diener deinen Zauberfisch!“
Als er nun das dem Fisch erzählt,
sagt er ihm nur:
„Genieß die Welt.
Den letzten Willen ich dir tu.
Die Frau bekommt, was ihr steht zu“!
Der Mann zurück kehrt zu dem Ort.
Vom alten Reichtum ist nichts dort.
Hinfort ist es, der Greisin Glück.
Der alte Trog bleibt nur zurück.
Ilja Averbukh (Nach dem russischem Märchen von A.S. Puschkin)
01.07.16
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen